Mit über 100 Teilnehmern gut besucht war die diesjährige digiCULT-Verbundkonferenz, die am 11. Juni im Konferenzsaal des Schleswig-Holsteinischen Landeshaus stattfand. Damit bot sich auch die Gelegenheit, die am 7. Juni eröffnete digiCULT-Ausstellung im Foyer des Landehauses zu besichtigen.
Nach der Begrüßung durch den digiCULT-Vorstandsvorsitzenden Dr. Jens Ahlers stellten Dr: Claudia Kalka und Tanja Hörmann vom Museumsverbund Nordfriesland das mit BMBF-Mitteln finanzierte Projekt zur Erfassung ethnografischer Bestände in schleswig-holsteinischen Museen vor. Unter dem Arbeitstitel „Vom Strandgut zum Kulturgut“ werden bis 2020 die Bestände aus 22 Museen mit Fachexpertise gesichtet, in einer neu dafür geschaffenen Erfassungsmaske in digiCULT.web inventarisiert und der Öffentlichkeit online verfügbar gemacht.
Als neues digiCULT-Mitglied präsentierte Andy Malek den gemeinnütziger Förderverein „1910 Museum für den FC St. Pauli e.V.“, der mit Leidenschaft Ausstellungen und viele andere Aktivitäten rund um den FC St. Pauli, seine Fankultur und seinen Stadtteil veranstaltet. Unter dem Motto „Ein Verein wie kein anderer verdient ein Museum wie kein anderes“ baut dieser Förderverein in der Gegengerade des Millerntor-Stadions ein Museum mit Archiv und Depot nach professionellen Standards auf.
In seinem Beitrag „DDB Aktuell – viel mehr als man sieht“ referierte Geschäftsführer Frank Frischmuth über den aktuellen Entwicklungsstand der Deutschen Digitalen Bibliothek. Hier lag der Fokus auf der gerade abgeschlossenen Grundsanierung der technischen Basisarchitektur, durch die nun eine erhebliche Beschleunigung der Datenprozesse von Servicestelle, Fachstellen und Aggregatoren erzielt wird. In einem Ausblick wurden geplante Entwicklungen und Kooperationen wie das „GND4C“-Projekt zur Erweiterung der Gemeinsamen Normdatei für andere Kultursparten vorgestellt, an dem auch digiCULT beteiligt ist.
Auf großes Interesse stieß der Beitrag „Out of the box - Übernahme digitaler Bestände für museale Homepagelösungen“, in dem Pauline Lörzer vom Stadtmuseum Camburg anschaulich die Anforderungen und begrenzten Möglichkeiten in einem personell minimal ausgestatteten Museum in Thüringen schilderte. Gerade für diese Häuser hat die Jenaer Agentur JUSTORANGE eine über ein Contentmanagementsystem zeitgemäße, leicht zu pflegende Homepagelösung mit integrierter Schnittstelle auf die in digiCULT.web erfassten Objektdaten entwickelt, deren einfache Bedienbarkeit von Inhaber Carsten Resch demonstriert wurde.
„Das LVR-Internetportal Rheinische Geschichte – Voraussetzungen, Möglichkeiten, Perspektiven“ stellten Dr. Helmut Rönz und Keywan Klaus Münster vom LVR-Institut für Rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte vor. Das 2010 existierende Portal, das sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit zu einem der bedeutendsten Kulturdienstleistungen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entwickelt hat, wurde gerade einem technischen, gestalterischen und inhaltlichen Relaunch unterzogen, an dem digiCULT maßgeblich beteiligt ist. Mit der Neugestaltung werden seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten durch umfangreiches Bildmaterial und Karten ergänzt und um nutzerfreundliche Funktionen wie eine facettierte Suche oder eine umfassende Verschlagwortung erweitert.
Zum Abschluss präsentierte in gewohnter Weise Entwicklungsleiter Axel Vitzthum „digiCULT-Neuerungen“ wie IIIF, OAI und neue Portalstrukturen in der Softwareentwicklung vor.