Bildungsministerin Karin Prien präsentiert bundesweit einmaliges Digitalisierungsprojekt

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Auf ihrer Sommertour stattete Kultur- und Bildungsministerin Karin Prien dem Nordfriesland Museum in Husum einen Besuch ab, um gemeinsam mit Museumsleiter Dr. Uwe Haupenthal das bundesweit einmalige Digitalisierungsprojekt zur Erfassung ethnografischer Bestände in den Museen Schleswig-Holsteins vorzustellen.

Wie Dr. Haupenthal berichtete hat der Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg mit einer Tagung zu volks- und völkerkundlichen Sammlungen im Frühjahr 2014 den Anstoß zu dem mit BMBF-Mitteln geförderten Projekt gegeben. Eine von Dr. Claudia Kalka durchgeführte und vom Museumsverbandunterstützte Umfrage ergab, dass sich in vielen Museen des Landes bislang unbeachtete ethnografische Artefakte befinden, die vor Ort nicht fachgerecht erschlossen werden können. Mittlerweile beteiligen sich 23 Sammlungen aus Schleswig-Holstein und Dänemark an dem Projekt. Ministerin Prien sieht darin einen weiteren Baustein der fruchtbaren grenzübergreifenden Zusammenarbeit und betonte ihre hohe Wertschätzung für die Arbeit in den vielen kleinen Museen des Landes. Ihr ist es ein Anliegen, auch Schulen einen Zugang zu außereuropäischen Kulturen zu eröffnen. So sollen die Ergebnisse über das IQSH für Unterrichtsmaterialien aufbereitet werden.

Mit diesem innovativen Projekt setzt Schleswig-Holstein Maßstäbe bei der Aufarbeitung von Kulturgut mit kolonialer Vorgeschichte. Dabei haben die exotischen Artefakte nicht zwangsläufig eine problematische Provenienz. Wie die Projektleiterinnen Tanja Hörmann und Dr. Claudia Kalka berichten, wurde bereits im 19. Jahrhundert mit "indigener Finesse" speziell für die Käufer aus Übersee produziert.

Die Erfassung erfolgt in digiCULT einer eigens dafür konzipierten Erfassungsmaske mit fachspezifischen Vokabularen. Die erfassten Daten sollen über eine Internetplattform veröffentlicht werden. Außerdem soll zum Abschluss des Projektes 2020 eine Wanderausstellung konzipiert werden, deren erste Station das Nordfriesland Musem sein wird.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter sh-welt.de.