Portal Dehio-OME online

Portal DEHIO OME

Ab sofort ist das Portal Dehio Ostmitteleuropa – DEHIO OME öffentlich zugänglich. Damit ist aus dem von Georg Dehio 1905 begründeten Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler nun ein frei zugänglicher, digitaler Wissensspeicher geworden, der das Wissen zu den Kunstdenkmälern in Ostmitteleuropa im gesamteuropäischen Kontext vermittelt und standardbasiert zur Nachnutzung zur Verfügung stellt. Die für die Nutzung durch mobile Endgeräte optimierte mehrsprachige Rechercheplattform entstand am Marburger Herder-Institut für Ostmitteleuropaforschung in Kooperation mit Forschungseinrichtungen in den Partnerländern. Als technischer Partner ist digiCULT beteiligt.

 

 

Das Portal, das zunächst vor allem Kulturdenkmäler in Estland umfasst, wird zukünftig um Lettland, Polen und Litauen erweitert. Die Metadaten der erfassten Bauwerke und Ausstattungsobjekte wurden in digiCULT.web erfasst und anschließend im standardisierten LIDO-Format zur Verfügung gestellt. Internationale Thesauri flankieren die LIDO-Daten und sorgen für Nachvollziehbar- und Vergleichbarkeit. So sind gezielte Recherchen sowohl nach einzelnen Ereignissen der Baugeschichte als auch zu verschiedenen Klassifikationen - wie Objekttyp oder Ikonographie - möglich.

Das Online-Portal ist das Ergebnis der Arbeit im Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg, sowie der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung mit Partnern in Deutschland (vor allem die Dehio-Vereinigung e.V. und das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg) und in den Ländern Estland, Lettland und Polen, wo jeweils die führenden Einrichtungen zur Dokumentation und Erforschung von Bau- und Kunstdenkmälern beteiligt sind. Im Pilotprojekt zu Estland waren es das National Heritage Board, die Kunstakademie (EKA) und das Estnische Architekturmuseum.

Durch die langjährige und umfassende Beschäftigung mit der Dokumentation von materiellem Kulturerbe im östlichen Europa sowie der digitalen Bereitstellung von historischem Wissen und textuellen sowie visuellen Quellen konnte in  Zusammenarbeit von Kunsthistoriker:innen mit IT-Spezialist:innen eine auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende, multilinguale Infrastruktur entstehen. Ziel ist die Nachnutzbarkeit des gespeicherten Wissens, gewährleistet momentan über die Zitierfähigkeit der Texte, ergänzt in Zukunft durch eine Schnittstelle für die Nachnutzung der Objektmetadaten im Sinne von Linked Open Data.

Konzeption und Aufbau der Datenbank (Backend) sowie Realisierung der Datenbereitstellung erfolgte durch die digiCULT-Verbund eG, Kiel; Konzeption, Gestaltung und Umsetzung des Portals (Frontend) erfolgte durch die Agentur Outermedia GmbH, Berlin.

Das Projekt wurde gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Der Content zu Estland und Lettland erfuhr eine finanzielle Unterstützung durch die Gerda Henkel Stiftung.